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«Übernachtungen in Basel sind fast wieder auf dem Niveau des Rekordjahres 2019»

Interview mit Christoph Bosshardt, Deputy Director, Head of Marketing von Basel Tourismus

Bild: Christoph Bosshardt, Deputy Director und Head of Marketing Basel Tourismus


Wie ist die Tourismus-Saison im laufenden Jahr bisher gelaufen? Sind die Zahlen wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau?

Wir können mit dem ersten Halbjahr grundsätzlich zufrieden sein. Mit rund 663'000 Übernachtungen liegen wir nur um ein Prozent hinter dem bisherigen Rekordjahr 2019 zurück. Das ist mehr als erwartet werden durfte. Allerdings liegen die Zimmerauslastung wie auch die Durchschnittspreise bei den Hotels auf Grund des gestiegenen Angebots an Hotelzimmern noch hinter den Erwartungen zurück.


Wie viele Touristen sind nach Basel gereist?

Von Januar bis Juni 2023 verzeichnete Basel knapp 350'000 Ankünfte. Etwas mehr als 40 Prozent davon stammen aus der Schweiz. Europäische Gäste machen ebenfalls rund 40 Prozent aus, danach folgen Amerika mit rund zehn Prozent und Asien mit etwa fünf Prozent.


Gab es wichtige Verschiebungen bezüglich der Herkunftsländer im Vergleich zu den letzten Jahren?

Die Gäste aus der Schweiz haben im Vergleich zu 2019 um über 15 Prozent zugenommen, während Asien noch deutlich zurückliegt. Nordamerika ist bereits wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie und auch die europäischen Märkte bewegen sich langsam wieder darauf zu.


Warum besuchen Menschen die Region Basel? Was sind die beliebtesten Attraktionen?

Die Schweizerinnen und Schweizer besuchen Basel vor allem wegen der vielen Veranstaltungen wie der Fasnacht, den Swiss Indoors oder dem Weihnachtsmarkt. Die europäischen Gäste reisen entweder wegen den Ausstellungen in unseren Museen oder für einen klassischen City Break an, während sich die Besuchenden aus den Fernmärkten in der Regel auf der Durchreise befinden und in Basel einen Etappenhalt einlegen, etwa im Rahmen einer Flusskreuzfahrt auf dem Rhein. Für die Fernreisenden ist weniger das kulturelle Angebot im Fokus, sondern eher die historische Altstadt oder die Möglichkeit, in Basel drei Länder in einem zu erleben. Neben den Freizeitreisenden, welche in etwa 35 – 40 Prozent der Gäste ausmachen, wird Basel vor allem wegen Messen und Kongressen oder für Businessmeetings besucht.


Wie bedeutend ist der Tourismus für den Wirtschaftsstandort Basel?

Gemäss einer Wertschöpfungsstudie der BAK Basel löste der Tourismus 2019 eine Bruttowertschöpfung von 826 Millionen Franken aus, was einem Anteil von zwei Prozent am kantonalen Bruttoinlandsprodukt entspricht. Rund 6.2 Prozent der Arbeitsplätze in Basel hängen vom Tourismus ab.


Was ist der Anteil der Touristen, welche nach Basel fliegen bzw. den EuroAirport nutzen? Und welche Bedeutung hat der Flughafen grundsätzliche für den Tourismusstandort Basel?

Konkrete Zahlen liegen uns hierzu nicht vor. Da der grösste Teil der Gäste in Basel aber aus der Schweiz und den umliegenden europäischen Ländern anreist, ist der Anteil der Anreisen über den EuroAirport sicherlich geringer als der Anteil der Besuchenden, welche mit anderen Verkehrsmitteln anreisen. Gleichwohl ist aber der EuroAirport für den Tourismusstandort Basel enorm wichtig. Zum einen wird er von individuellen Geschäftstouristen wie auch von Messe- und Kongressgästen genutzt und gerade bei der Bewerbung unserer Stadt als Austragungsort von Kongressen und Anlässen stellt der Flughafen ein wichtiges Argument in der Bewerbung dar. Zum andern hilft uns aber der Flughafen auch im Bereich des Freizeittourismus durch die direkte Anbindung an viele europäische Destinationen und Hubs.


Was schätzt Basel Tourismus am EuroAirport? Und welche Wünsche hat Basel Tourismus an den Flughafen und die hier tätigen Airlines?

Unsere Gäste schätzen insbesondere die Nähe zur Stadt und die überschaubare Grösse des Flughafens, so dass sie beim Transfer zwischen Flugzeug und Hotel wenig Zeit verlieren. Unser Wunsch wäre natürlich, dass der Anteil der einreisenden Passagiere im Vergleich mit den ausreisenden noch höher wird und dass dereinst auch direkte Langstreckenverbindungen nach Nordamerika und Asien angeboten werden.

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