Wie der EuroAirport seine Emissionen bis 2030 auf null senken will
- Alliance GloBâle

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Der EuroAirport will bis 2030 klimaneutral werden – und zwar bezüglich aller Emissionen, die aus dem Betrieb seiner eigenen Infrastruktur entstehen. Mit klaren Massnahmen in den Bereichen Energie, Wärme, Mobilität und Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern übernimmt der Flughafen Verantwortung für den Klimaschutz und setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften.

Der EuroAirport übernimmt Verantwortung für den Klimaschutz. Mit dem Beschluss, das Ziel «Netto Null Treibhausgas-Emissionen (CO₂) bis 2030» für seine eigenen Infrastruktur-Emissionen anzustreben, hat sich der Flughafen ambitioniert gezeigt.
Im Oktober 2021 beschloss der EuroAirport, das Netto-Null-Ziel für die eigenen Infrastrukturen bereits bis 2030 statt erst 2050 zu erreichen. Der europäische Flughafenverband ACI Europe hatte den EuroAirport bereits im Jahr 2022 auf der vierten Stufe der «Airport Carbon Accreditation» zertifiziert. Die Airport Carbon Accreditation ist das einzige institutionell anerkannte, global verwendete Zertifizierungsprogramm für Kohlenstoffmanagement (CCS) von Flughäfen. Es bewertet unabhängig die Bemühungen von Flughäfen, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, und zeichnet sie anhand von sieben Zertifizierungsstufen aus (Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3, Stufe 3+, Stufe 4, Stufe 4+ und Stufe 5).
Was umfasst das Ziel?
Das Netto-Null-Ziel bezieht sich primär auf die Emissionen, die unter der direkten Kontrolle des EuroAirports stehen, also beispielsweise Strom- und Wärmeversorgung der Gebäude, Fuhrpark, technische Infrastruktur – man spricht vom sogenannten Scope 1 und 2. Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen des Flughafens, etwa aus eigenen Fahrzeugen oder Notstromaggregaten und Scope 2 die indirekten aus eingekaufter Energie wie Strom und Fernwärme.
Gleichzeitig arbeitet der EuroAirport eng mit den direkten Partnern (z. B. im Bereich Busverkehr oder Energieversorgung der Partnerbetriebe) zusammen, wodurch Aspekte von Scope 3 adressiert werden. Scope 3 umfasst alle vor- und nachgelagerten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – beispielsweise aus der Herstellung von Materialien und Geräten, die der EuroAirport nutzt (z. B. Bau- und IT-Infrastruktur), aus dem Busverkehr von Partnern oder aus Geschäftsreisen von Mitarbeitenden).

Vielzahl von konkreten Massnahmen
Der EuroAirport verfolgt zahlreiche konkrete Massnahmen – hier die wichtigsten im Überblick:
Strom aus 100 % erneuerbaren Energien: Bereits seit Mai 2020 bezieht der Flughafen Strom europäischer Herkunft, der als erneuerbar zertifiziert ist.
Anbindung an ein Fernwärmenetz und Biomasse-Heizsystem: Der Flughafen-Standort wird schrittweise an das bestehende Fernwärmenetz der Stadt Saint-Louis angeschlossen. Umstellung Fahrzeug-Fuhrpark auf emissionsarme / elektrische Modelle: Der eigene Fuhrpark wird laufend modernisiert und zunehmend auf Elektromobilität und alternative Antriebe umgestellt.
Mobilitäts-Kooperationen mit Partnern und dem öffentlichen Verkehr: Die Buslinie 50, welche den Bahnhof Basel SBB mit dem Flughafen verbindet, wurde von der BVB elektrifiziert. Ziel ist die Verlagerung vom Privatverkehr auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel.
Einbezug der Partnerinnen und Partner auf dem Flughafengelände: Die Zertifizierung ACA-Stufe 4 verlangt, dass nicht nur die eigenen Emissionen reduziert werden, sondern auch Partnerinnen und Partner (z. B. Bodenverkehrsdienste, Einzelhandel, Gebäudebetreiber) mit eingebunden sind, zum Beispiel durch Stakeholder-Partnership-Pläne und gemeinsame Massnahmen.
Auf den Flugbetrieb hat der Flughafen nur wenig Einfluss
Trotz dieser Fortschritte bleiben einige Herausforderungen bestehen: Für den Bereich Flugbetrieb hat der Flughafen nur begrenzte Steuerungsmöglichkeiten. Auch wenn der EuroAirport den eigentlichen Flugbetrieb – also Start, Landung und Flugzeugantrieb – nicht direkt steuern kann, trägt er über verschiedene Massnahmen zur Nachhaltigkeit des Luftverkehrs bei. So hat der EuroAirport mit ökologisch differenzierten Start- und Landegebühren Anreize geschaffen, dass Airlines vermehrt leisere und treibstoffeffizientere Flugzeuge einsetzen.
Der EuroAirport fokussiert primär auf seine eigene Infrastruktur-Emissionen. Die umfassende Umstellung inklusive der Partnerinnen und Zulieferern (Scope 3) erfordert intensive Zusammenarbeit, Monitoring und häufig Investitionen. Das aufzugleisen braucht Zeit, Engagement und klare Anreize. Auch im Bereich der öffentlichen Mobilität und Verkehrsanbindung (z. B. Bahnanschluss) sind externe Partner, Behörden und Infrastruktur-Planungen involviert, der Flughafen ist nur ein Player von vielen.
Mit dem klaren Ziel «Netto-Null-Emissionen bis 2030» für seine eigenen Infrastrukturen übernimmt der EuroAirport Verantwortung. Durch den konsequenten Bezug von erneuerbarem Strom, den Ausbau nachhaltiger Wärmeversorgung, die Mobilitätswende im Umfeld, sowie die partnerschaftliche Einbindung aller Beteiligten auf der Flughafen-Plattform verfolgt der Flughafen eine solide Strategie.





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